Zwei Punkte für die Augen, fünf für den Mund, einer für die Nase – fertig ist der Smiley. Dima tippt die Punkte mit dem Zeigefinger auf dem Touchpad an. Noch ist das Bild nur auf der Grafik auf dem Bildschirm zu sehen, doch schon bald leuchtet es auf den LED-
Dima geht in die Klasse 8b an der Gemeinschaftsschule Bellevue in Saarbrücken (GTS), die im November 2016 von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka und der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-
Unterstützer aktiv gesucht – und gefunden
Andere Partner folgten, auch kleinere Unterstützer. „Wir haben bei vielen Firmen aus der Region gefragt, ob sie uns ausgediente Rechner geben könnten“, erzählt Hoffmann. „So kam ständig etwas Neues hinzu. Wir waren immer ein bisschen eher ausgerüstet als die anderen.“ Und kompetenter: Unterstützt von IT-
Aktuell verfügt die Schule über einen hochleistungsfähigen Glasfaser-
Jedes Kind individuell und gezielt fördern
„Genauso wichtig wie Geräte ist aber das Konzept“, findet Torsten Becker. Der Geschichts- und Religionslehrer ist der Nachfolger Hoffmanns, der im Frühling aus dem Dienst scheiden wird. Das Medienkonzept der Bellevue hat er erst kürzlich überarbeitet, unter Berücksichtigung der speziellen Bedingungen an der Schule, an der Kinder aus mehr als 30 Nationen ganztags lernen. Neue Medien sind bei solchen Herausforderungen der Schlüssel. Zum Beispiel könnten bei Kindern mit Migrationshintergrund Deutschkenntnisse mit individualisierten digitalen Lernangeboten und -inhalten gezielt gefördert werden, so Becker. Überhaupt steht individuelles Lernen an der Gemeinschaftsschule im Fokus, unter anderem mittels der Lernwelten. Wie das geht, erklärt Silvia Umbreit, Lehrerin in der 8b: „Die Lernwelten sind zum Üben, Vorbereiten und zum Wiederholen da. Die Schüler können sie zu Hause abrufen und in der Schule. Ich stelle den Kindern Aufgaben zur Verfügung und sie entscheiden selbst, wann sie diese lösen.“ So kommt es, dass an diesem Vormittag ein Teil der Kinder am Tablet seine Rechtschreibung trainiert, ein anderer Teil das Bruchrechnen übt und sich zwei weitere am interaktiven Whiteboard mit dem menschlichen Ohr beschäftigen: Maximilian und Lea versuchen sich an einem Lückentext. Abwechselnd ziehen sie Bezeichnungen von Organen in die entsprechenden Kästchen. Ob sie dabei richtig liegen, erfahren sie sofort: Auf dem Board erscheint dann „richtig“ oder „falsch“. Eben das sei entscheidend, glauben Hoffmann und Becker. Sie sind überzeugt, dass die Interaktion mit dem Gerät den großen Unterschied zum klassischen Unterricht macht. „Wir beobachten, dass es für Schüler unglaublich motivierend ist, wenn ihnen interaktive Elemente eine direkte Rückmeldung geben,“ sagt Hoffmann. Gerade lernschwache Kinder, die in der Klasse immer hinterherhinkten, erhielten mit Arbeitsmaterialien, die auf ihren Wissensstand angepasst sind, neues Selbstvertrauen.
Virtual Reality im Unterricht
Mit ihrem Medienkonzept nimmt die Schule regelmäßig an Wettbewerben teil, um mit Preisgeldern die digitale Ausstattung noch weiter auszubauen und die IT-
Gemeinschaftsschule GTS Bellevue
Ungefähr 600 Schülerinnen und Schüler besuchen die 4-zügige Gemeinschaftsschule GTS Bellevue in Saarbrücken. Die Schule ist seit 2010 eine „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und wurde im Jahr 2014 als erste saarländische Gemeinschaftsschule eine „Fair-Trade-Schule“. Im Rahmen des IT-Gipfels 2016 in Saarbrücken wurde die GemS Bellevue vom BITKOM als bundesweit erste „Smart School“ für ihre Konzepte im Bereich digitale Bildung ausgezeichnet.