Ludwig Erhard, der „Vater der sozialen Marktwirtschaft und des deutschen Wirtschaftswunders“, prägte wie kein Zweiter die deutsche Wirtschaft der Nachkriegszeit. In einer Zeit, in der die Wirtschaft am Boden lag, die Regale in den Läden leer waren und nur der Schwarzmarkt florierte, setzte Erhard zusammen mit Alfred Müller-Armack, Mitbegründer der sozialen Marktwirtschaft, im Sinne des Ordoliberalismus (ein durch straffe Ordnung gezügelter Liberalismus) auf den freien Markt, in dem der Staat für eine rechtsverbindliche Rahmenordnung sorgt und den marktwirtschaftlichen Wettbewerb sicherstellt. Erhard fügte als zweite wesentliche Säule dieser Wirtschaftsordnung die soziale Komponente hinzu. Der Staat habe demnach die soziale Fürsorge für diejenigen Menschen zu tragen, die nicht am wirtschaftlichen Handeln teilnehmen können. Sein Motto: „So viel Markt wie möglich, so viel Staat wie nötig.“ Diese Formel gilt bis heute als Grundlage für das Wirtschaftswachstum, die Innovationsfähigkeit und den Wohlstand der Menschen in Deutschland.
Die Bedeutung und der Wert der sozialen Marktwirtschaft als Wirtschaftsordnung wird vor allem dann besonders spürbar, wenn man sie mit anderen Wirtschaftsordnungen vergleicht und den Blick z. B. auf Kuba richtet. Kuba ist neben Nordkorea der einzig verbliebene Staat, der noch heute offiziell eine sozialistische Planwirtschaft betreibt. Kuba leidet seit Jahrzehnten unter den Wirtschaftssanktionen der USA, welche seit 1959 bestehen. Die Menschen haben zu wenig zu essen und gehen erstmals wegen ihrer Perspektivlosigkeit in Massen auf die Straßen und protestieren vor allem gegen die Wirtschaftsordnung der eigenen Regierung. Die Bilder aus dem Kuba des Sommers 2021 verdeutlichen die prekäre wirtschaftliche Lage der Menschen vor Ort, die sich durch die Covid-19-Pandemie zusätzlich verschlimmert hat.
Um diese binären wirtschaftlichen Zusammenhänge verstehen und einordnen zu können, braucht es grundlegende ökonomische Kenntnisse von den Merkmalen und Folgen unterschiedlicher Wirtschaftsordnungen. Sie beeinflussen in erheblichem Maße die Lebenschancen und -risiken von Millionen Menschen in einem Land.
Diese Unterrichtseinheit greift die gegensätzlichen Lebensrealitäten der Menschen in Kuba und Deutschland in Form eines Mysterys auf, verdeutlicht an der Geschichte zweier junger Menschen (Liv & Oskar), die sich mit einer eigenen Idee in diesen beiden Ländern selbstständig machen wollen – mit unterschiedlichem Erfolg und Folgen. Die Protagonisten dieser Erzählung sollen stellvertretend für alle anderen Menschen in den Ländern stehen.
Bitte melden Sie sich an, um dieses Material zu nutzen.
Ab sofort können Sie sich einen kostenlosen Account einrichten. Als registrierte*r Nutzer*in haben Sie vollen Zugriff auf das Angebot von ZEIT für die Schule.
Thema Inflation: „Was passiert, wenn das Geld an Wert verliert?“
Jetzt beim „econo=me“-Wettbewerb für Schüler:innen anmelden!
Ihre Schülerinnen und Schüler wollen besser verstehen, welche Ursachen und Folgen eine anhaltend hohe Inflation haben kann – für die Gesellschaft, die Wirtschaft und ihren eigenen Alltag? Dann ist der „econo=me“-Schülerwettbewerb der Flossbach von Storch Stiftung, der von ZEIT für die Schule unterstützt wird, die Chance, sich kreativ mit dem Thema auseinanderzusetzen: Ab der Jahrgangsstufe 7 können Schülergruppen aller Schulformen eigene Ideen zum Wettbewerbsthema „Inflation: Was passiert, wenn das Geld an Wert verliert?“ entwickeln und tolle Preise gewinnen. Die Teilnahme ist bis zum 28. Februar 2023 möglich. Alle Infos gibt’s hier: econo-me.de