Herr Thiemer, warum ist E-Sport für Ihr Unternehmen relevant?
Wir treffen im E-Sport auf eine junge und dynamische Community, die immer größer wird – und das rund um den Globus. Deshalb treten wir als Partner von fünf der weltweit besten E-Sport-Organisationen auf – und zwar unter dem Motto „United in Rivalry“, vereint in Rivalität. Da ist das Team „G2 Esports“ aus Deutschland, außerdem „Cloud 9“ aus den USA, „Fnatic“ aus Großbritannien, „FunPlus Phoenix“ aus China und „T1″ aus Südkorea. Der E-Sport bietet uns hier die Möglichkeit, innovative BMW Technologien einzubinden. Abgesehen davon sind wir stark involviert in Racing-Plattformen und Games, in denen wir mit BMW Rennwagen und Serienmodellen vertreten sind. Auch dieses Segment wächst derzeit schnell. Bei alldem spielt natürlich das Thema „Verantwortung für die junge Generation“ eine große Rolle.
Was sind Ihre Visionen?
Wir wollen E-Sport nicht nur als Entertainment weiterentwickeln, sondern als echten Sport etablieren. Es geht zum Beispiel darum, den Spielerinnen und Spielern sowie der Gesellschaft zu vermitteln, dass physische und mentale Fitness extrem wichtige Faktoren sind.
Jens Thiemer
Nach dem Studium der Betriebswirtschaft in Kassel, Trier und im schottischen Stirling startete Thiemer seine Karriere bei der Daimler AG. Dort war er nach einem Abstecher zur Kommunikationsberatung CNC schließlich als Vice President Marketing tätig. Anfang 2019 wechselte er als Senior Vice President Customer & Brand zu BMW.
Wie eng sind denn aus Ihrer Sicht die Parallelen zwischen E-Sport und realen Sportarten?
Sehr eng. Wir können das sehr gut bei unseren BMW Werksfahrern aus dem Motorsport beobachten. Wenn sie bei einem virtuellen 24-Stunden-Rennen antreten, dann messen wir ähnliche mentale Belastungen wie bei einem echten Rennen. Deshalb ist eine professionelle Vorbereitung unerlässlich, um erfolgreich sein zu können. Dasselbe gilt auch für unsere „United in Rivalry“-Teams in „League of Legends“.
Wer früher Fußballer werden wollte, der möchte heute professionell „League of Legends“ spielen.
E-Sport-Profi zu werden ist in der Tat neben Karrieren im klassischen Sport getreten. Und Begeisterung für einen Sport ist in jedem Fall immer eine tolle Basis – ganz gleich, ob real oder virtuell. Wichtig ist aber, dass sich die Jugendlichen mit den neuen Möglichkeiten im E-Sport reflektiert auseinandersetzen. Die Zeit am Computer oder an der Konsole gilt es wohlzudosieren, ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Internet ist genauso unerlässlich wie Suchtprävention und körperlicher Ausgleich. Genau deshalb unterstützt BMW die EsportZ-Initiative von Zeit für Lehrer und Electronic Sports League mit dem Ziel, den E-Sport in den Schulen auf den Lehrplan zu bringen. Auf diese Weise wird den Schülerinnen und Schülern eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema ermöglicht.
Was hat BMW im Bereich E-Sport sonst noch vor?
Wie bei all unseren Engagements im Sport werden wir als globaler Partner des E-Sports die Disziplin als Ganzes unterstützen und mitgestalten. Es geht uns um eine langfristige Entwicklung, die wir vorantreiben. Immer nach der Devise: Wir sind gekommen, um zu bleiben.
Und was ist mit Ihnen selbst? Schlägt Ihr Herz im E-Sport mehr für „League of Legends“ oder für „FIFA“?
Auf jeden Fall für „League of Legends“!