ZEIT für die Schule
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Arbeitsblatt
Für welche Fächer ist das Arbeitsblatt geeignet?
MINT, Politik/Gemeinschaftskunde, Wirtschaft

Wie können wir ressourcenschonend leben, die Artenvielfalt und unsere eigene Lebensgrundlage dauerhaft erhalten, die wachsende Weltbevölkerung ernähren und gleichzeitig unseren Lebensstandard sichern? Antworten auf diese Fragen möchte die Bioökonomie entwickeln.

Das Prinzip dahinter: Weg von einer erdölbasierten Wirtschaftsform und hin zu einer nachhaltigen Erzeugung und Nutzung biologischer Ressourcen. Plastikähnliche Gegenstände macht man dann aus Weizenstroh oder Zucker, Energie kommt von Algen, und aus Kaffeesatz könnte man Kleidung machen – das alles ist schon möglich. Doch vieles aus dem Bereich der Bioökonomie ist noch wenig bekannt. Daher widmet sich das  Wissenschaftsjahr 2020/21 dieser Wirtschaftsform, die Ökologie und Ökonomie zusammendenkt.

In dieser Unterrichtseinheit können Sie der Bioökonomie in drei Schritten auf die Spur kommen und kreativ werden:

1) Lösen Sie ein Quiz zur Bioökonomie, und diskutieren Sie über mögliche Antworten.

2) Betrachten Sie ein Erklärvideo zum Thema, und formulieren Sie eine Definition von Bioökonomie in Form eines Elevator-Pitchs.

3) Recherchieren Sie zu einem Thema der Bioökonomie in Gruppenarbeit, und entwickeln Sie einen Beitrag zu einem Infostand „Wissenschaftsjahr 2020/21: Bioökonomie“.

Aufgabe 1: Ein Quiz zum Wissenschaftsjahr 2020/21

Lösen Sie das Quiz „Bioökonomie – was ist das?“

Diskutieren Sie die Antwortmöglichkeiten, und überlegen Sie, was zutreffen könnte. Die Erklärungen zu den richtigen Lösungen geben Ihnen auch Hinweise für die Antworten der nachfolgenden Quizfragen.

Aufgabe 2: Anhand eines Erklärvideos eine Definition von „Bioökonomie“ als „Elevator Pitch“ verfassen.

Betrachten Sie das Video „Was ist Bioökonomie?“.
Formulieren Sie mithilfe der Informationen aus dem Video und auch aus dem Quiz (siehe Aufgabe 1) eine mündliche Kurzpräsentation zum Begriff „Bioökonomie“. Ein „Elevator Pitch“ ist eine Methode, einer anderen Person eine Idee, ein Thema oder einen Sachverhalt während der Dauer einer Aufzugfahrt (ca. 60 Sekunden) verständlich vorzustellen. Das entspricht einer „verbalen Visitenkarte“, die man oder frau – kurz und knackig – jemand anders vorträgt, um sie oder ihn für das betreffende Anliegen zu interessieren.

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Aufgabe 3: Eine Schulausstellung zum Thema Bioökonomie konzipieren und umsetzen

Ihre Aufgabe ist es, das Thema des Wissenschaftsjahrs 2020/21 in Ihrer Schule vorzustellen und bekannt zu machen. Bauen Sie dafür einen Infostand auf, und entwickeln Sie verschiedenes, abwechslungsreiches Informationsmaterial für Ihr Publikum.
In Gruppenarbeiten zu je ca. fünf Personen entwickeln Sie jeweils drei unterschiedliche Beiträge, die Sie präsentieren oder an das Publikum ausgeben können.

Tipps für die Umsetzung

Jedes Team erhält eine Linkliste mit Texten, Videos oder Schaubildern, die über das jeweilige Gruppenthema informieren. Gehen Sie am besten arbeitsteilig vor, um diese Materialien zu sichten, und kommen Sie für einen Austausch wieder zusammen.

Legen Sie nach dieser ersten Informationsphase fest, welche Ausstellungsbeiträge Sie daraus entwickeln möchten. Es bietet sich an, auch mit den anderen Gruppen in Kontakt zu treten und eine Gesamtliste mit den geplanten Materialien für die Ausstellung zu erstellen.

Das Thema Bioökonomie ist vielschichtig und komplex. Sie sollten zwar die Kernprinzipien kennen und vorstellen, aber es geht nicht darum, dass Sie das Thema umfassend abhandeln. Wählen Sie stichprobenartig einige wenige, interessante Beispiele aus, die Sie dann bearbeiten.

Bevor Sie mit der Produktion Ihrer Beiträge und Exponate beginnen, schreiben Sie hierfür eine Projektskizze:

  • Was genau wollen Sie zeigen/entwickeln?
    -> Exposé mit einer inhaltlichen Zusammenfassung/Begründung schreiben.
  • Wie wollen Sie dies dem Publikum vermitteln?
    -> Liste der Materialien/technischen Voraussetzungen erstellen, die für die Herstellung beschafft werden müssen.
  • Wer macht was?
    -> Projektplan entwerfen, wer sich bis wann womit befasst.

Ideen für Ihre Exponate

  • Infomaterial für Ihre Besucherinnen und Besucher
    Verfassen Sie einen Flyer oder Steckbrief. Oder eine FAQ-Liste. Dieses Material können Sie kopieren und an das Publikum ausgeben. Stellen Sie darin Ihr Thema knapp und anschaulich vor, und beantworten Sie hierin die W-Fragen (Was wird warum erforscht, wie und mit welchen Mitteln soll es funktionieren?).
  • Wandtafel/Plakat/Collage
    Teilaspekte und einzelne Projekte der Bioökonomie können Sie visuell vorstellen. Zeichnen Sie dafür beispielsweise die Skizze einer Kreislaufwirtschaft, stellen Sie komplexe Sachverhalte als Mindmap dar, oder entwerfen Sie eine Collage.
  • Multimediale Aufbereitung
    Drehen Sie ein Erklärvideo, beispielsweise im Papierlegeformat, in Form von gespielten Szenen oder mit jemandem aus der Gruppe als Moderator/in, der oder die die Zusammenhänge anschaulich erklären kann.
    Linktipps:
    Klett: Lernen durch Erklären – selbst gedrehte Erklärfilme
    e-Teaching.org: Legetechnik
  • Haptische, interaktive Exponate
    Hier sind die Möglichkeiten fast unbegrenzt. Sie können sich von den Exponat-Videos der „MS Wissenschaft“ aus Ihrer Material-Linkliste inspirieren lassen oder neue spielerische Wege erfinden, mit denen Sie Ihr Publikum die Welt der Bioökonomie erkunden lassen. Denkbar sind Brettspiele, Puzzle, leichte Experimente oder Zuordnungsrätsel.
  • Gegenstände als Exponate zeigen
    Zwar werden Sie wahrscheinlich kein T-Shirt aus Kaffeesatz besitzen, aber Sie können dennoch beispielhaft Alltagsgegenstände aufstellen, um zu zeigen, was bereits möglich ist oder woran geforscht wird. Manches kann man mit einfachen Gegenständen zusammenbasteln, um das Funktionsprinzip zu veranschaulichen.
  • Ein Diskussionsforum ausrichten
    Live auf einer Bühne oder digital in einem Chat: Sie können auch mit dem Publikum ins Gespräch kommen und einen Austausch ermöglichen. Sehen Sie sich dabei nicht als allwissende Expertinnen und Experten, die alle Frage beantworten müssen – es reicht, Fragen und Anmerkungen zur Bioökonomie zu sammeln und zu präsentieren.

Nachfolgend das Material der vier Arbeitsgruppen

Materialen – Gruppe 1: „Was ist Bioökonomie?“

Einen Überblick geben über die Prinzipien und Ziele der Bioökonomie: Problemaufriss und einige ausgewählte Beispiele

Das Wissenschaftsjahr 2020/21 – Bioökonomie
Das Portal zum Wissenschaftsjahr

BMBF: Biooökonomie.de
Informationsplattform zur Bioökonomie in Deutschland – News, Videos, Porträts, Daten & Fakten.

Helmholtz: Was ist Bioökonomie?
Ein Interview zu den zentralen Gedanken der Bioökonomie

ZEIT ONLINE: Welterschöpfungstag: Der Mensch überfordert die Erde
Die Menschheit hat laut einer NGO in diesem Jahr rechnerisch die natürlichen Ressourcen so früh aufgebraucht wie nie zuvor. Es werde zu viel konsumiert.

ZEIT ONLINE: Energiewende: Im Bann der fossilen Vernunft
Wir kleiden uns in Öl, düngen unsere Pflanzen mit ihm, bereisen dank seiner die Welt. Kein Stoff hat das moderne Leben stärker geformt. Wie kommen wir da je wieder raus?

MS-Wissenschaft: Plastik aus Pflanzen
Wie man Plastik aus nachwachsenden Rohstoffen herstellen kann

Materialien – Gruppe 2: Agrarwirtschaft der Zukunft

Wie kann man eine wachsende Weltbevölkerung nachhaltig ernähren, ohne die natürlichen Ressourcen auszubeuten? Konflikte umreißen und neue Lösungsstrategien  vorstellen.

ZEIT ONLINE: „Landwirtschaft – Mehr Zukunft auf den Acker“

Die weltweite Massenproduktion von Lebensmitteln zerstört die Umwelt. Landwirtschaft und Konsum müssen nachhaltiger werden. Vier Strategien für eine Agrarwende

ZEIT ONLINE: „Nahrungsmittel – Essen für alle“ (Infografik)

Weltweit wird genug Getreide angebaut, um die Menschheit zu ernähren. Es gibt viele Gründe, warum die Verteilung trotzdem nicht klappt und der Hunger bleibt.

ZEIT ONLINE: „Agrarpolitik – Verderbliche Ware“

Auf dem Weg zu einer neuen Landwirtschaft

ZEIT ONLINE: „10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?“

Wie kann genug Essen für bald zehn Milliarden Menschen auf Erden erzeugt werden? Der Filmemacher Valentin Thurn zeigt Lösungen – schöne und weniger appetitliche. 

Spektrum.de: „Wie man zehn Milliarden Menschen ernährt“ (Video)

In den nächsten Jahrzehnten werden immer mehr Menschen die Erde bevölkern. Wie können wir sie zuverlässig ernähren?

MS Wissenschaft: „Neues aus Biomüll“

Kleine Konkurrenz mit Nahrungsmittelanbau: Produkte aus Abfallstoffen aus der Landwirtschaft

MS Wissenschaft: „Düfte statt Pestizide“

Wie man Borkenkäfer durch Düfte vertreiben kann

Materialien – Gruppe 3: Fleischkonsum, Fleischersatz, alternative Proteinquellen

Algen, Laborfleisch aus Zellkulturen, Insekten: Wie man den Proteinbedarf der Menschen in Zukunft decken könnte – ohne Tierleid und mit weniger CO2-Einsatz

ZEIT ONLINE: „Vegetarismus – Was kommt nach dem Fleisch?“

Alternativen zu Steaks, Schnitzeln und Bratwürsten werden reif für den Massenmarkt. Das bedeutet weniger CO₂ und weniger Tierleid – aber auch mehr Macht für eine Handvoll Agrarkonzerne

ZEIT ONLINE: „Beyond Meat – Mein Fleisch ist aus Gemüse“

Das amerikanische Start-up Beyond Meat macht Burger aus Erbsen und Roter Bete. Die Börse überschlägt sich

ZEIT ONLINE: „Fleisch-Alternativen – Freakadellen, bitte!“

Die Gier nach Fleisch nimmt weltweit zu, billige Burger sind ihr Symbol. Für die Umwelt ist das eine hohe Belastung. Kreative Forscher haben Alternativen entwickelt

ZEIT ONLINE: „Fleisch aus dem Labor – Ohne ein einziges Tier zu töten“

„Esst weniger Fleisch!“, heißt es immer. In San Francisco arbeiten Start-ups an Alternativen für Vegetarier. Eine davon: Zuchtfleisch aus dem Labor

Spektrum.de: „Mikroben könnten die Welt ernähren“

Die derzeitige Landwirtschaft ist wenig nachhaltig. Könnten Bakterien, Hefen, einzellige Pilze oder Algen zukünftig die Produktion von tierischen Lebensmitteln oder Palmöl ersetzen?

MS Wissenschaft: „Nahrungsmittel der Zukunft“

Insekten oder In-vitro-Fleisch – Welcher Burger ist besser?

Materialien – Gruppe 4: Kreislaufwirtschaft, geschlossene Systeme in der Landwirtschaft

Nahrungsmittel anbauen auf wenig Fläche: Indoor-Farming, Aquaponik und dauerhaft fruchtbare Böden

ZEIT ONLINE: „Agrarindustrie – Die Senkrechtpflanzer“

Ackerfläche wird knapp, doch Salat lässt sich gestapelt in Schränken und Regalen züchten. Ist die Technologie schon reif für die Produktion in großen Mengen?

Spektrum.de: „Landwirtschaft der Zukunft – Ackerbau und Viehzucht im Hochhaus“

Die wachsende Weltbevölkerung und die immer größer werdenden Städte gelten als enorme Herausforderungen für die nächsten Jahrzehnte: Wie sollen all diese Menschen mit Nahrung versorgt werden, ohne dass die Umwelt massiv darunter leidet? Eine Idee besteht darin, die Landwirtschaft zunehmend in Städte und Innenräume, vielleicht sogar in gläserne Hochhäuser zu verlegen. Doch bei der praktischen Umsetzung dieser Utopie gibt es Probleme.

ZEIT ONLINE: „Lachszucht – Farm im Fjord“

Von Helen Gruber und Dirk Asendorpf

Spektrum.de: „Aquakultur – Wie grün ist der Lachs?“

Ein besseres Leben für Lachs und Co? Manchmal reicht es schon, die Tiere tiefer schwimmen zu lassen. Doch am Ende stellt sich auch bei der Aquakultur die Gewissensfrage. 

MS Wissenschaft: „Ökosystem Aquakultur“
Download: Gegen die Überfischung der Meere: Fische, Muscheln, Algen im Kreislaufsystem

MS Wissenschaft: „Was Böden leisten“
Download: Fruchtbare Ackerböden auf Dauer erhalten: für Nahrungsmittel oder CO2-Spiecher

Bioökonomie ist ein komplexes Thema, voller spannender Innovationen, nachhaltiger Ideen und auch mit Widersprüchen und schwierigen Entscheidungen, für die noch Lösungen gefunden werden müssen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß und Erfolg mit diesem Projekt, jede Menge Publikum an Ihrem Info-Stand und zahlreiche lebhafte Diskussionen!

Kachelfoto: iStock