Das Taschengeld als eine Art „bedingungsloses Grundeinkommen der Kinder“ ist ein wichtiges und praxisnahes Mittel für die Gelderziehung. Kinder und Jugendliche lernen durch das Taschengeld, ihr Budget einzuteilen, Preise zu vergleichen, Sparpläne zu entwickeln und auch am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilzunehmen. Doch welche Taschengeldregeln sind sinnvoll? Wie hoch soll das Taschengeld sein – und wie selbstbestimmt sollten Kinder und Jugendliche darüber verfügen dürfen?
Nach einer Gen-Z-Umfrage der Marktforschungsunternehmen Appinio und Play The Hype zum Taschengeld von 14- bis 18-Jährigen haben nur etwa 22 Prozent der Eltern einen genauen Überblick, wofür ihre Kinder ihr Geld ausgeben. Die Jugendlichen bekommen in diesem Alter im Durchschnitt rund 35 Euro pro Monat. 53 Prozent der Eltern zahlen das Taschengeld bar aus, 21 Prozent schicken das Taschengeld digital an die Jugendlichen, und etwa 18 Prozent nutzen beide Formen. Nur 7,8 Prozent der Jugendlichen bekommen gar kein Taschengeld. Zusätzlich zum Taschengeld erhalten über die Hälfte der Jugendlichen dieser Altersgruppe regelmäßige Zuwendungen von Verwandten. Etwa ein Drittel verdient selbst etwas dazu, bezieht also auch ein leistungsbezogenes Einkommen.
Doch sollte das Leistungsprinzip auch für das Taschengeld gelten? Dies wird kontrovers diskutiert, denn Taschengeld als Belohnung für Wohlverhalten könne nach Expertenmeinung die intrinsische Motivation herabsetzen, etwas für den Schulerfolg zu tun oder einen Beitrag für familiäre Gemeinschaftsaufgaben zu leisten.
Auch der digitale Zahlungsverkehr bringt einige Herausforderungen für junge Menschen mit sich. Vielen fällt es schwerer, bei Online-Geschäften den Überblick über ihre Ein- und Ausgaben zu behalten. Kinder und Jugendliche müssen also auch lernen, ihre Finanzen digital zu regeln. Allerdings erlauben der Umfrage zufolge nur 43 Prozent der Eltern von 14- bis 16-Jährigen, ihre Geldtransaktionen auch online vorzunehmen. Dies spiegelt jedoch nicht die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen wider, denn deren Konsumverhalten und -wünsche finden immer stärker in der digitalen Welt statt. Vieles spricht also dafür, sehr wohl über Geld zu sprechen: in der Familie, aber auch im Schulunterricht.
Unterrichtseinheit: Taschengeld – Wie ich lerne, mit Geld umzugehen