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Künstlerische Fächer:
Schule am Weinweg, Karlsruhe
Schüler*innen: Mathias Heinzler, Anton Lutz, Marius Pitz, Johannes Thimel, Leon Fleckenstein, Emir Baydar, Henrik Tämmerich und Vladislav Klipert
Lehrerin: Lara Karszt

Laudatio:
Wenn ein Bild mehr sagt als tausend Worte, dann ist es das letzte im Projekt­bericht. Dort sieht man einen Raum, in dem es aussieht, als würde renoviert. Es wird gewerkelt, geklebt, gemalt, gelacht. Zu sehen ist ein Teil der beiden Teams, die sich mit unglaublichem Elan einer ziemlich komplexen Aufgabe gewidmet haben. Die Suche nach einem Standort für die Endlagerung hoch­radio­aktiver Abfälle ist kein Thema, das Schülerinnen und Schüler alltäglich beschäftigt. Es benötigt viel Motivation, Interesse und Ausdauer, um sich da ein­zu­arbeiten.

Mathias Heinzler, Anton Lutz, Marius Pitz, Johannes Thimel, Leon Flecken­stein, Emir Baydar, Henrik Tämmerich und Vladislav Klipert haben aber noch mehr bewiesen: Fantasie! Sie stellten die Endlager­suche nicht in Form eines Referats oder einer PowerPoint-Präsentation vor, sondern bauten eine zehn Quadrat­meter große Kammer zu einem Erlebnisraum aus.

Die Schüler der 9. Klasse legten ihn mit Deutschland­karten aus, zeichneten mit im Dunkeln leuchtender Farbe jene Regionen ein, die aus wissenschaftlicher Sicht für ein Endlager grund­sätzlich geeignet erscheinen, und setzten das Ganze mit Blick auf Gorleben in einen historischen Kontext. Besonders originell: Die Texte informieren nicht einfach, sondern fordern die Betrachterinnen und Betrachter intellektuell heraus – etwa, indem sie in Gedicht­form daherkommen.

© Schule am Weinweg, Karlsruhe

Die Besucherinnen und Besucher der Installation tauchen in eine Klangkulisse ein, die den visuellen Eindruck um einen auditiven ergänzt. Und damit nicht genug: Ein Video zeigt in Dauer­schleife den Bau des Endlagers, den die Schüler in ihren Ferien im Computerspiel Minecraft simulierten.

Wer den Raum verlässt, wird die Informationen, die Bilder, die Töne im Kopf behalten. Und zwar, weil sie oder er nicht einfach nur konsumiert hat, sondern die viel­fältigen Eindrücke die länger­fristige Beschäftigung mit dem Thema fordern. Die Umsetzung dieser Idee ist grandios gelungen.

Die Jury meint: 1. Platz in der Kategorie „Künstlerische Fächer“!