ZEIT für die Schule
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Mitbestimmung im Klassenzimmer

Für Vielfalt aufstehen, Mehrheiten für die eigenen Ideen gewinnen oder gemeinsam Wege aus der Klimakrise finden: Wie eine demokratische Gesellschaft funktioniert, wie man sich die Grundrechte zunutze macht und wieso das so wichtig ist, können junge Menschen schon in der Schule lernen. Wir stellen fünf Projekte vor, die Schülerinnen und Schülern beim Einüben demokratischer Prozesse helfen.

1. Digitalisierte Demokratie: aula

„Wer gute und umsetzbare Vorschläge ausarbeitet und Mehrheiten dafür organisiert, kann so Dinge verändern“, heißt es auf der Projekt­website von „aula“. Das Projekt baut auf ein sogenanntes Beteiligungs­konzept, bei dem Schülerinnen und Schülern ein aktives Mit­sprache­recht eingeräumt wird. Konkret geht es darum, dass diese Projekte und Ideen entwickeln, dafür Mehrheiten gewinnen – und zur Umsetzung befähigt werden. Sie sollen auf diese Weise lernen, Verantwortung zu tragen, und gleich­zeitig erfahren, dass sie dank ihres Engagements den eigenen Lebens­raum gestalten können. Dabei helfen eine Online­plattform und didaktisches Begleit­material. Die Arbeit auf der Online­platt­form soll die jungen Menschen zudem mit den Heraus­forderungen der Digitalisierung vertraut machen. Gründerin des Projektes ist Marina Weisband, Psychologin und ehemalige Geschäfts­führerin der Piraten­partei. Zwar wurde „aula“ für Schulen entwickelt, das Projekt kann aber auch außer­halb des Schul­kontextes durch­geführt werden.

2. Ein Raum für Austausch: Bildungs­initiative Ferhat Unvar

Um Rassismus und Diskriminierung entgegen­zu­wirken, setzt die Bildungs­initiative Ferhat Unvar dort an, wo solche Erfahrungen gemacht werden: im Alltag vieler junger Menschen. Und eben auch in der Schule. Die Initiative wurde von Serpil Temiz Unvar gegründet – der Mutter von Ferhat Unvar. Er ist eines der Opfer des rechts­terroristischen Attentats in Hanau 2020. „Damit kein Kind mehr durch die Hand eines rassistischen Terroristen umgebracht wird“ heißt es auf der Projekt­website. Und darum setzen sich die Projekt­verantwortlichen gegen Alltags- und institutionellen Rassismus ein. Sie bieten eine Anlauf­stelle für betroffene Schülerinnen und Schüler und deren Eltern. Die Bildungs­initiative organisiert und entwickelt Informations­veranstaltungen und -materialien, sogenannte Sensibilisierungs­workshops und Themen­abende für junge Menschen und Lehr­kräfte. Die Workshops und Veranstaltungen werden an Schulen durchgeführt. Die Initiative bietet auch Räumlichkeiten zum Austausch für von Rassismus betroffene Menschen an.

3. Mit Schattenseiten auseinander­setzen: Demokratie­kosmos Schule

Antidemokratische Situationen angemessen bewältigen: Dabei hilft das Projekt „Demokratie­kosmos Schule“ – kurz: DEKOS. Hier finden Schulen und Lehrkräfte Unter­stützung, wenn sie mit Antisemitismus, Rassismus oder Rechts­extremismus konfrontiert sind. Das Angebot ist flexibel aufgebaut: Nutzerinnen und Nutzer können ihren eigenen Lernweg einschlagen und selbst auswählen, welche Lern­materialien sie nutzen möchten. „Demokratien müssen sich auch immer mit ihren Schatten­seiten aus­einander­setzen“, erklärt Sabine Achour in einem Video­interview. Die Politik­didaktikerin lehrt an der Freien Universität Berlin und begleitet das Projekt. „Lehrkräfte müssen aber keine Expertinnen und Experten für Rechts­extremismus oder Antisemitismus werden“, sagt Achour. Es sei viel wichtiger, Betroffene zu schützen, Haltung zu zeigen und bei Bedarf Hilfe von außen einzuholen. Das Projekt ist eine Kooperation der Bundes­zentrale für politische Bildung und der Bertelsmann Stiftung.

Jugendlichen eine Stimme geben: „Aus gutem Grund“

Wollen Sie mit Ihren Schülerinnen und Schülern auch die Demokratie lebendig und unser Grund­­gesetz erfahrbar machen? Dann machen Sie mit Ihrer Klasse mit beim Schul­wettbewerb „Aus gutem Grund“!

ZEIT für die Schule stellt Unterrichts­materialien für zwei Unterrichts­­einheiten rund um das Grund­gesetz zur Verfügung, mit denen Schülerinnen und Schüler ein Plakat gestalten können. Die Gewinnerinnen und Gewinner erwartet eine Reise zu den „Jungen Verfassungs­­gesprächen“ in Karlsruhe, inklusive Fahrt, Verpflegung und Übernachtung.

Alle Infos zum Wettbewerb gibt es hier!

4. Spielerisch Krisen lösen: Mission Possible

Wie finden wir als Gesellschaft Wege aus der Klimakrise? Antworten auf diese Frage sollen Jugendliche spielerisch erarbeiten – und zwar mit einem Quartett-Spiel namens „Mission Possible“. Die Organisation „planpolitik“ hat das Klima-Quartett entwickelt und bietet viele weitere interaktive und spielerische Formate zu politischen und gesellschaftlichen Themen an. „Wie viel CO2-Einsparung bringt es, jedes Dach mit Solar­zellen zu belegen oder wenn ab sofort alle Kohle im Boden bleibt?“ – das sind Fragen, mit denen sich Schülerinnen und Schüler beim Spielen aus­einander­setzen sollen. Dabei vergleichen sie über dreißig Klima­schutz­maßnahmen und erörtern deren Wirkung. Es geht nicht nur um die Folgen für die Umwelt selbst, sondern auch um die soziale Dimension, die eine wichtige Rolle für die Demokratie spielt. Welche globalen Auswirkungen haben lokale Maßnahmen und was haben Geschlechter- oder Generationen­unterschiede damit zu tun? Das Spiel soll zur „Diskussion und Reflexion über zentrale Gerechtig­keits­dimensionen anregen“, schreibt plan­politik auf der eigenen Website. Und dabei hoffentlich Spaß machen!

5. Im Dialog auf Augenhöhe: GermanDream

Im Dialog zu mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt: Die von der Menschen­rechtlerin und Aktivistin Düzen Tekkal ins Leben gerufene Organisation „GermanDream“ setzt sich für die Vermittlung von freiheitlich-demokratischen Werten ein. Dafür entsendet die Organisation „Werte­botschafterinnen und Werte­botschafter“ für sogenannte Werte­dialoge an Schulen. Botschafterinnen und Botschafter sind Ehren­amtlerinnen und Ehren­amtler, aber auch prominente Persönlichkeiten aus dem Unterhaltungs­bereich, der Wirtschaft oder der Politik. Sie eint eine „spannende Biografie“, wie es auf der Programm­website heißt. Denn sie sollen als Vorbild für Schülerinnen und Schüler fungieren und ihnen im Gespräch auf Augenhöhe begegnen. Ziel sei es, junge Menschen zu „empowern, ihren eigenen Weg zu gehen und ihren persönlichen Träumen zu folgen – unabhängig von Herkunft, Haut­farbe, Religion oder Lebens­entwurf“, schreibt GermanDream. Die Organisation setzt dabei auf „politische Bildung durch Emotionen“. Bei den Werte­dialogen werden die eigenen Werte und Ängste, aber auch Wünsche, Hoffnungen und persönliche Erlebnisse besprochen. Es soll außerdem darum gehen, Geschehnisse aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Das Ziel ist es, einen gemeinsamen – demokratischen – Werte­konsens zu erarbeiten. Neben Schulen können auch Verbände und andere Einrichtungen an den Werte­dialogen teilnehmen.